Antworten auf Fragen zu Aufbahrung und Pflege


Wo kann die verstorbene Person aufgebahrt werden?

Eine Möglichkeit ist die Aufbahrung der verstorbenen Person bei sich zu Hause. Hinweis:
Es gibt einzelne Gemeinden, die eine Aufbahrung zu Hause nicht gestatten.

Eine weitere Möglichkeit und zugleich die häufigste ist die Aufbahrung auf dem Friedhof ihrer Gemeinde.

Eine Alternative zu den beiden Möglichkeiten bietet unser Abschiedsraum an der Aarauerstrasse 114 in Olten. Sie als Angehörige haben bei uns die Möglichkeit, sich während 24 Stunden und auf Wunsch über mehrere Tage von Ihrer Liebsten/Ihrem Liebsten zu verabschieden.


Kann ich am offenen Sarg Abschied nehmen?

Ja, eine offene Aufbahrung ist in den meisten Fällen möglich, solange es die optische Verfassung der verstorbenen Person zulässt.

In jedem Fall ist aber ein würdiger Abschied möglich. Nachdem wir die verstorbene Person gesehen haben, besprechen wir mit Ihnen die Möglichkeiten. Die Entscheidung liegt in jedem Fall bei Ihnen.


Darf ich einen verstorbenen Menschen anfassen?

Ja! Sie dürfen verstorbene Menschen anfassen. Sie dürfen Ihre Liebste/Ihren Liebsten auch selbst einkleiden, in den Sarg einbetten und pflegen, wenn Sie das wünschen.

Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, in denen Ihnen von einer Berührung abgeraten wird. Beispielsweise bei Krankheiten wie Tuberkulose, Milzbrand und Hepatitis B. Diese Mikroorganismen (Krankheitserreger) leben auch nach dem Tod noch einige Zeit im Körper weiter.

In diesem Fall wird der Arzt, welcher den Tod feststellt, nötige Schutzmassnahmen treffen und Sie weiter informieren. Haben Sie Zweifel, so sprechen Sie den Arzt ungeniert darauf an.

Allgemein gilt: Gehen Sie mit derselben Sorgfalt an den Verstorbenen heran, wie Sie es zu Lebzeiten auch tun würden.


Darf ich dem verstorbenen Menschen persönliche Sachen mit in den Sarg geben?

Selbstverständlich! Hierbei sind Ihnen fast keine Grenzen gesetzt. Sei dies ein persönlicher Brief, ein letzter Blumenstrauss, ein persönliches Erinnerungsstück wie auch Schmuck.

Auf Wunsch dürfen Sie auch den Sarg selbst verzieren.
Fragen Sie uns, wir helfen Ihnen gerne weiter.

Sollten Sie Schmuck beigeben wollen, so machen Sie sich vorgängig doch folgende Gedanken:

  • Soll der Schmuck mit der/dem Verstorbenen kremiert werden? Der Schmuck ist danach in der eigentlichen Form nicht mehr erkennbar.

  • Soll der Schmuck vor der Kremation abgenommen und im Anschluss der Urne beigegeben werden?

  • Oder möchten Sie den Schmuck behalten? In diesem Fall könnten wir den Schmuck vor der Kremation wieder abnehmen und Ihnen im Anschluss überreichen.


Welche Kleidung zieht man Verstorbenen an?

Verstorbene Menschen können ganz normal angekleidet werden. Wenn der/die Verstorbene nicht selbst bestimmt hat, welche Kleidung er/sie tragen möchte, wählen in der Regel die Angehörigen die passende Kleidung aus.

Eine Alternative zur persönlichen Kleidung bietet ein Sterbehemd. Das Damenkleid ist oft mit einem Spitzenkragen verziert, das Herrenkleid mit Fliege und Kragen.


Wie lange kann ich von einem verstorbenen Menschen Abschied nehmen?

In der Regel ist eine Abschiednahme innerhalb einer Woche durchaus möglich.

Die Vorstellung vieler Menschen über die Vergänglichkeit eines verstorbenen Menschen ist ziemlich stark von Ängsten und Fehlannahmen bestimmt. Die weitverbreiteten Befürchtungen, dass sich ein Mensch innert weniger Stunden verändert, sind meist unbegründet.

Wie zu Lebzeiten, bleiben wir Menschen auch nach dem Tod Individuen. Das heisst, dass die Vergänglichkeit eines Menschen schwer vorherzusagen ist. Es gibt Verstorbene, welche nach zwei Wochen praktisch keine Veränderung zeigen, und dann gibt es Verstorbene, bei denen die Vergänglichkeit früher eintritt als erwartet.

Starke Medikamente können einen Einfluss auf die Vergänglichkeit haben oder diese unter Umständen sogar fördern.


Was kann ich als Sofortmassnahme tun, um die Vergänglichkeit zu verlangsamen?

Um die Vergänglichkeit zu verlangsamen, gibt es ein bewährtes und einfaches Mittel: Benutzen Sie herkömmliche Tiefkühlelemente, welche auch für Kühlboxen verwendet werden. Wickeln Sie die Kühlelemente in ein dünnes Tuch und platzieren Sie diese auf dem Körper des Verstorbenen, zwischen Bauch und Becken.

Warum zwischen Bauch und Becken? In diesem Bereich befindet sich der Magen-Darm-Bereich. Die Vergänglichkeit eines Körpers beginnt in diesem Bereich. Durch eine effektive Kühlung kann diese Sofortmassnahme zur Reduzierung der Bakterienvermehrung beitragen.

Diese Massnahme ist nur ein vorübergehendes Hilfsmittel. Um die Vergänglichkeit längerfristig zu reduzieren, bedarf es einer fachgerechten Kühlung des ganzen Körpers.

Wenn jemand zuhause gestorben ist, nehmen Sie immer zuerst mit dem Hausarzt oder bei Abwesenheit mit dem Notarzt (Tel. 144) Kontakt auf. Unternehmen Sie nichts, bevor nicht ein Arzt die ärztliche Todesbescheinigung ausgestellt hat.