Wenn ein geliebter Mensch gestorben ist – wie damit umgehen?

Es braucht Kraft und Zeit, die vier Phasen der Trauerbewältigung zu durchleben. Um die schlimme Zeit besser zu überstehen und seine Trauer auch wirklich auszuleben, können kleine Dinge im täglichen Ablauf eine grosse Hilfe darstellen. Verleihen Sie der Trauer im wahrsten Sinne des Wortes Ausdruck.

  • Sprechen Sie mit Betroffenen, die eine ähnliche schwere Zeit durchlebt haben wie Sie. Sei es im Bekanntenkreis, bei Selbsthilfegruppen oder auch im Internet in Foren. Es tut gut, zu wissen, dass man nicht alleine ist und andere den Schmerz nachempfinden können.

 

Vertrauen Sie sich einer Art Tagebuch an. Papier ist geduldig und es beruhigt das Gemüt, sich Dinge von der Seele schreiben zu können, mit denen Sie niemanden belasten möchten.

 
  • Wenn Sie kein Tagebuch führen möchten, ist möglicherweise ein Trauerbuch mit Fotos und Erinnerungen an Ihre Liebste/Ihren Liebsten für Sie die geeignete Alternative, den Tod eines Menschen zu verarbeiten. Notieren Sie schöne Erlebnisse, Anekdoten oder kleben Sie kleine Erinnerungsstücke ein. Halten Sie die Erinnerung an die Verstorbene/den Verstorbenen wach und scheuen Sie sich nicht davor, auch Freunde und Verwandte daran teilhaben zu lassen.

  • Versuchen Sie, die Trauer zuzulassen und nicht nach aussen stark wirken zu wollen. Natürlich ist dies bei kleinen Kindern in der Familie schwer. Aber es gibt sicherlich eine Person, der Sie sich ganz offen und ehrlich anvertrauen können.

 

Verbringen Sie nicht den ganzen Tag damit, zu grübeln und in der Ecke zu sitzen. Gehen Sie nach draussen. Beschäftigen Sie sich und nehmen Sie sich etwas vor. Tanken Sie Sonne und frische Luft.

  • Verbringen Sie nicht den ganzen Tag damit, zu grübeln und in der Ecke zu sitzen. Gehen Sie nach draussen. Beschäftigen Sie sich und nehmen Sie sich etwas vor. Tanken Sie Sonne und frische Luft.

  • Ernähren Sie sich gesund. Auch wenn jeder Bissen schwerfällt und der Appetit gar nicht richtig kommen mag: Ihr Körper braucht gerade jetzt gesunde Nährstoffe.

  • Verzeihen Sie Ihrer Umwelt, wenn diese mit flachen Floskeln versucht, Sie zu trösten. Worte wie "du schaffst das schon" helfen Ihnen zwar nicht, aber auch andere Menschen sind unsicher im Umgang mit dem Thema Tod und wollten mit Sicherheit nichts Böses sagen.

Geben Sie sich Zeit, zu trauern. Es ist unmöglich, den Trauerprozess zu beschleunigen, auch wenn unsere Gesellschaft dies gern sehen möchte.

 

Ein erlebter Verlust ist immer tragisch und kann durch nichts geschmälert werden. Der Tod gehört zum Leben dazu und jeder Einzelne von uns wird früher oder später damit konfrontiert werden. Und auch wenn die Trauer bewältigt ist, etwas Wehmut wird immer ein leiser Begleiter sein. Bei einem bestimmten Geruch oder einem Lied kommen die Erinnerungen ab und zu wieder. Und dies ist auch in Ordnung, denn so bleibt der/die Verstorbene immer in Ihrem Herzen und der Erinnerung.


Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen,
wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen.
— Albert Schweitzer